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50 Jahre Franz-Stock-Denkmal / neue Informationssäule

Eine neue Informationssäule am Franz-Stock-Denkmal erläutert allen Interessierten dessen BedeutungVor 50 Jahren, am 29. September 1965, wurde das Franz-Stock-Denkmal seitlich neben dem Haupteingang der Pfarrkirche St.-Johannes-Baptist in Arnsberg-Neheim errichtet und eingeweiht. Die Erinnerung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Was wäre es, wenn diese nicht vorhanden wäre? Erinnerung aber bedarf auch der Zeichen als Hilfe und zur Deutung.

Aus diesem Grund hat das Komitee die Erinnerung an den 50. Jahrestag der Einweihung des Denkmals zum Anlass genommen, eine Hinweistafel mit Erläuterungen aufzustellen. Die neue Informationssäule am Denkmal wurde technisch umgesetzt und gesponsert von zwei Tochtergesellschaften der Unternehmensgruppe Julius Cronenberg Sophienhammer: der Urbanus GmbH und der Via Guide GmbH. Das Grünflächenmanagement der Stadt Arnsberg hat die Stele neben dem Denkmal in den Boden eingelassen. Allen Kooperationspartnern gilt der besondere Dank des Franz-Stock-Komitees.

Andreas Schnieder und Stefan Cloer von der Via Guide GmbH mit Frank Trompeter und Thomas Bertram vom Komitee (v.r.n.l.) neben der neuen Informationsstele. 
Andreas Schnieder und Stefan Cloer von der Via Guide GmbH
mit Frank Trompeter und Thomas Bertram vom Komitee (v.r.n.l.)
neben der neuen Informationsstele.

Am Sonntag, 27. Sep. 2015, 18.30 Uhr wurde im Rahmen eines Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist Neheim der Einweihung des Franz-Stock-Denkmals vor 50 Jahren besonders gedacht. Auch der Geburtstag von Franz Stock (21.09.1904) lag in diesen Tagen. Der Gottesdienst begann mit einer Statio am Denkmal (außerhalb der Kirche).

Das Franz-Stock-Komitee, dessen Gründung vor 50 Jahren im vergangenen Jahr gefeierte werden durfte, hatte bereits in der Anfangsphase seines Bestehens Überlegungen angestellt, an die Person und das Wirken von Franz Stock durch ein Denkmal zu erinnern. Als Thema war vorgegeben „Tröstender Engel, der denen, die in Not sind, hilft.“ Die Entscheidung für einen Entwurf dauerte lange und fiel nicht sehr leicht. Denn es erwies sich als sehr schwierig, etwas darzustellen, was sich in einem Bild fast nicht ausdrücken lässt. Nach langen kontrovers geführten Überlegungen entschied man sich bei - zwei Gegenstimmen - für den Entwurf des bekannten Paderborner Künstlers Josef Rikus. Er fand eine sehr moderne, aber ansprechende Form, die nicht der herkömmlichen entspricht und nicht bequem ist. Ausschlaggebend für die Zustimmung für diesen Entwurf war, dass u. a. Weihbischof Nordhues, Prälat Wuestenfeld (Vorsitzender des Vereins zur Pflege christlicher Kunst im Erzbistum Paderborn), Kunstkritiker, Studentenseelsorger Willy Nyssen (Köln), Josef Lechner (Vorsitzender der Chartrenser) sowie die Familie Savi, Schwester und Schwager von Franz Stock, sich für ihn ausgesprochen hatten.

Am 29. September 1965 war es dann endlich soweit. Um den Tag der Einweihung herum, hatte das Komitee vom 27. – 30. 09. ein umfangreiches Programm gestaltet. Am Fest des Erzengels Michael, den sowohl Franzosen als auch Deutsche als Schutzpatron ihres Landes verehren und der Franz Stock sehr viel bedeutete (s. sein Altarbild in der Kapelle des Stacheldrahtseminars in Le Coudray) kam der Bischof von Chartres, Roger Michon, eigens vom Konzil in Rom nach Neheim und weihte das Denkmal nach einem feierlichen Pontifikalamt ein. Konzelebranten waren u.a. Pierre André, Kanonikus des Domkapitels von Chartres, Prälat Anton Schwingenheuer, als Vertreter des durch seine Teilnahme am II. Vatikanischen Konzil verhinderten Erzbischofs Jäger, Abt Harduin Biesle OSB (Meschede) und Pater René Closset, dem Autor der Biographie „Er ging durch die Hölle – Franz Stock“. Pfarrer Josef Lechner und etwa 80 ‚Chartrenser’ waren ebenfalls anwesend. Auch der Oberbürgermeister von Chartres, Joseph Pichard, mit einer Delegation der Stadt sowie der frühere Kommandant des Stacheldrahtseminars,  Oberstleutnant Gourut, waren anwesend.

 
 

Predigt von Pastor Johannes Arens im Sept. 1965 zur Errichtung des Franz-Stock-Denkmals. Er erklärt hier ausführlich die Bedeutung des Denkmals. Ein Text, der auch 50 Jahre später noch aktuell ist. Die ungeschnittene Originaltonaufnahme wurde von Wilfried Drilling (Iserlohn) mit Bildern unterlegt und neu aufbereitet.

Das Denkmal fand seinen Platz auf dem Kirchplatz rechts neben dem Haupteingang der St. Johannes Bapt. Kirche. Rund 10 Meter Luftlinie entfernt befindet sich heute in der Kirche die Seitenkapelle, die seit einigen Jahren dem Gedenken an Franz Stock gewidmet ist. Dort gab es damals noch einen Eingang. Bedenken sollte man aber auch, dass nicht weit entfernt sich das damalige Rathaus von Neheim-Hüsten befand. Es war also ein zentraler Ort zwischen religiöser und staatlicher Sphäre.

Um 17.30 Uhr hatte sich eine große Menschenmenge beim Denkmal versammelt, das in den Tagen zuvor mit Hilfe zweier Kräne aufgestellt worden war. Es besteht vom Material her gesehen aus bis zu sechs Meter hohen Teilen eines Gerüsts, dass aus Kupferblech besteht, sowie zwei fünf Meter hohen Schieferplatten. Verankert ist es in einer 60 cm tiefen Betonplatte. Trotz der breiten Diskussion über die Gestaltung des Denkmals wird dessen Akzeptanz in der Bevölkerung auch dadurch deutlich, dass sie durch großzügige Spenden das Komitee bei der Finanzierung unterstützte.

Auch uns Heutigen fällt es schwer, die Aussagen des Denkmals zu verstehen. Nicht nur seine Form erschwert den Zugang, sondern auch Franz Stock selbst ist für viele eine Person, die zeitlich, geographisch und inhaltlich weit entfernt und somit wenigen zugänglich ist. Und gerade deshalb ist es wichtig, sich dieses Denkmal immer mal wieder genau anzusehen und auf seine Botschaft hin zu befragen. Dazu gibt es eine große Hilfe. Der leider im Herbst des vergangenen Jahres verstorbene Pastor Johannes Arens, einer der Gründer des Komitees und einer der Triebkräfte für dieses Denkmal, der selbst diesen gesamten Aufsatz mit Hilfe seiner profunden Kenntnisse hätte bestens verfassen können, hat schon vor Jahren darüber geschrieben: "Das Franz-Stock-Denkmal - Versuch einer Deutung"

Text: Thomas Bertram

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